Fin Holzwart, Filippo Strocchi und Benjamin Eberling als Aramis, Athos und Porthos (Foto: S. Drewianka)

Die alte Burgruine in Tecklenburg ist ein perfekter Schauplatz um die Geschichte rund um d’Artagnan und die 3 Musketiere zu erzählen

So altertümlich das Stück nach dem Roman von Alexandre Dumas, so zeitlos die Musik von Rob und Ferdi Bolland; die jüngst auch Lieder für ROCK ME AMADEUS – DAS FALCO MUSICAL (wir berichteten) komponierten. Neben Mamma Mia! (auch hier berichteten wir …) und Madagaskar feierte mit die 3 Musketiere das letzte Musical dieses Sommers Premiere auf der Freilichtbühne Tecklenburg.

Das Bühnenbild auf mehreren Ebenen von Jens Janke macht die historische Reise leicht. Dank der typischen Mantel- und Degenkostüme (Fabienne Ank) sind die Figuren wie aus dem Roman gesprungen und die spektakulären Choreographien (Francesc Abós) überzeugen nicht nur in den Kampfszenen. Das große Orchester unter der Leitung von Klaus Wilhelm spielt lebhaft und akzentuiert. Die teils dramatischen, teils romanischen Klänge und die spannende Lichttechnik hüllen die alte Burg und das Publikum in mystische Sphären. 

Musicalstars geben sich die Ehre im Freien

Namhafte Darsteller wie Bettina Mönch, Celena Pieper, Navina Heyne, Filippo Strocchi, Raphael Groß und Alexander di Capri überzeugen in den Titel- und Hauptrollen. Vor allem D’Artagnan ist mit dem jungen Raphael Groß grandios besetzt. Man nimmt ihm seinen jungendlich Sturm und den ungeduldigen Drang bedingungslos ab. Stimme und Schauspiel passen perfekt. 

Und überhaupt, die Darsteller samt Ensemble und Chor bescheren dem Publikum einen Abend voller Liebe und Hass, Humor und Intrige, Kampf und Kuss. 

Die Handlung

Die abenteuerliche Welt des 17. Jahrhunderts. Die Geschichte beginnt mit dem jungen und mutigen d’Artagnan (Raphael Groß), der sein kleines Heimatdorf verlässt, um in Paris ein Musketier zu werden – einer der legendären Elitesoldaten des Königs von Frankreich. Schon bei seiner Ankunft in der Hauptstadt gerät er in Schwierigkeiten: Er beleidigt die drei Musketiere Athos (Filippo Strocchi), Porthos (Benjamin Eberling) und Aramis (Fin Holzwart) und fordert sie unwissentlich zu Duellen heraus. Doch bevor diese stattfinden können, werden sie von den Wachen des Kardinals Richelieu (Alexander di Capri) unterbrochen, und die vier jungen Männer kämpfen Seite an Seite gegen die Schergen des Kardinals. 

Zur gleichen Zeit spinnt der machtgierige Kardinal Richelieu seine Intrigen gegen Königin Anne (Navina Heyne), die er als Bedrohung seiner Macht ansieht. Er plant, sie zu diskreditieren, indem er beweist, dass sie eine Affäre mit dem englischen Herzog von Buckingham (Florian Albers) hat. Richelieu beauftragt die verführerische und skrupellose Milady de Winter (Bettina Mönch), die Affäre zu entlarven. Milady gelingt es, ein wertvolles Schmuckstück der Königin zu stehlen, das Buckingham ihr geschenkt hat.

Als die Königin bemerkt, dass ihr Schmuckstück fehlt, ist sie verzweifelt. Doch d’Artagnan und die Musketiere versprechen, es zurückzubringen und ihre Ehre zu retten. Eine abenteuerliche Reise nach England beginnt, bei der sie gegen viele Hindernisse und Gefahren kämpfen müssen. Ihre Loyalität und ihr Mut werden auf eine harte Probe gestellt, doch am Ende gelingt es ihnen, das Schmuckstück zurückzuerobern.

Währenddessen verliebt sich d’Artagnan in die schöne Constance (Celena Pieper), die Kammerzofe der Königin. Ihre Liebe steht jedoch unter einem schlechten Stern, da Richelieu und Milady de Winter alles daran setzen, die beiden zu trennen. In einem dramatischen Höhepunkt entführt Milady Constance und versucht, sie zu töten. Ob die Helden rechtzeitig kommen, um sie retten, verraten wir hier nicht. 

Die finale Konfrontation zwischen den Musketieren und ihren Feinden findet statt. Athos, der einstige Liebhaber von Milady, stellt sich seiner Vergangenheit und erkennt, dass sie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden muss. In einem packenden Duell besiegt er Milady, die letztendlich für ihre Taten büßen muss.

Mit dem Schmuckstück in den Händen kehren die Musketiere rechtzeitig nach Paris zurück, um die Ehre der Königin zu retten. Richelieus Pläne sind vereitelt, und die Musketiere werden als Helden gefeiert. D’Artagnan wird offiziell in ihre Reihen aufgenommen.

„Die 3 Musketiere“ endet triumphal mit dem Schwur der Helden: „Einer für alle, alle für einen!“ Die Freundschaft, der Mut und die Loyalität der Musketiere haben gesiegt, und das Publikum bleibt mit dem Gefühl zurück, Zeuge einer epischen und emotionalen Reise gewesen zu sein.

Standing Ovations beim Schlussapplaus sprechen für sich und der Freilichtsommer in Tecklenburg 2024 verspricht allerbeste Unterhaltung. 

Fotos in der Galerie: Stephan Drewianka