Und am Ende des Tunnels ist ein Licht

Rusty und Pearl mit Mama, den Waggons und internationalen Zügen (Foto: Jens Hauer)

Bochum. So rasant die aktuellen Entwicklungen, so beständig rollt der STARLIGHT EXPRESS durch das Ruhrgebiet. Genau genommen seit 1988. Dennoch ist das Motto quasi tagesaktuell: Da ist ein Licht ganz am Ende des Tunnels.

Die Corona-Pandemie traf Veranstalter und Theater in Deutschland mit ganzer Wucht und stellte STARLIGHT EXPRESS vor die größte Herausforderung seit der Premiere des Musicals 1988. Über 300 Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, Proben ausgesetzt, tausende bereits gekaufter Karten mussten auf spätere Termine umge- bucht werden.

Mitte Mai dann die erlösende Botschaft: Im Oktober wird STARLIGHT EXPRESS mit einer großen Gala wieder die Türen öffnen und seine Zuschauer mit der rasantesten Show im Universum begeistern dürfen.

In der Zwischenzeit arbeiteten alle Mitarbeiter trotz Kurzarbeit, Kontaktverbot und Abstandsregeln mit beispiellosem Engagement daran, STARLIGHT EXPRESS nach dem Ende der verordneten Schließzeit wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen. So wurden sowohl backstage als auch im Bühnenraum zahlreiche Renovierungs-, Reinigungs- und Umbauarbeiten durchgeführt und eine neue Technik für hörbeein- trächtigte Besucher installiert. Großartige Unterstützung erfuhr das Erfolgsmusical in dieser schweren Zeit von der Stadt Bochum. Den finanziellen Schaden der Corona Krise beziffert STARLIGHT EXPRESS mit mehreren Millionen Euro.

 

Die fünf Erfolgsfaktoren

EINMALIGE BÜHNENKONSTRUKTION

Ein extra für die rasante Show erbautes Theater hebt die klassische Trennung zwischen Bühnen- und Zuschauerraum auf: Bei STARLIGHT EXPRESS führt die Bühne in Form verschiedener Laufbahnen direkt durch die Zuschauerränge. So spürt das Publikum den Fahrtwind und die Geschwindigkeit, wenn die Darsteller mit bis zu 60 Stunden- kilometern direkt an ihnen vorbeiskaten. Umgekehrt ermöglicht es die ungewöhn- liche Bühnenkonstruktion dem Ensemble, aktiv mit den Zuschauern zu interagieren. So fällt bei einigen Szenen schon mal scheinbar versehentlich ein ICE ins Publikum oder landet der (nur optisch) schwere Ziegelstein des Frachtwaggons auf dem Kopf eines Zuschauers. Und auch die Treppenaufgänge werden bei STARLIGHT EXPRESS zur Spielfläche für das 26-köpfige Ensemble. Von dort feuern Waggons und Loko- motiven gemeinsam mit dem Publikum die wettrennenden Züge an, kommentieren Unfälle, jubeln den Gewinnern zu.

SPEKTAKULÄRE KOSTÜME

Bunt, detailverliebt und einzigartig: Die Kostüme bei STARLIGHT EXPRESS gehören zu den aufwendigsten der Welt. Entworfen wurden die außergewöhnlichen „Looks der Loks“ von John Napier, einem der international bekanntesten Kostüm-, Make-up und Set-Designer, der auch für weltbekannte Musical-Produktionen wie CATS oder LES MISÉRABLES die Ausstattung realisierte, aber auch bei Hollywood-Filmen, wie beispielsweise Steven Spielbergs Kino-Hit „Hook“ für das Bühnenbild verantwort- lich zeichnete. Die besondere Herausforderung bei STARLIGHT EXPRESS: Die Dar- steller sollen wie schwere, massive Lokomotiven und Waggons wirken, benötigen zum schnellen Skaten und eleganten Tanzen aber gleichzeitig leichte Materialien und maximale Bewegungsfreiheit.

Gefertigt werden die bis zu 18 kg schweren Kostüme im Theater vor Ort in mühevoller Handarbeit. Über 50 Mitarbeiter färben und bemalen Stoffe, fertigen Schulter-Boxen, gestalten Helme, nähen tausende von Nieten und Pailletten an. Bis ein STARLIGHT EXPRESS-Kostüm das erste Mal auf der Bühne getragen werden kann, vergehen so schon mal mehrere Monate.

INNOVATIVE TECHNIK

Innovativ, außergewöhnlich, hochmodern: In 33 Jahren Spielzeit hat es STARLIGHT EXPRESS immer verstanden, durch regelmäßige Überarbeitungen, Investitionen und Neuanschaffungen auch technisch Maßstäbe im Bereich des Live Entertainments zu setzen. Vor allem mit der innovativen Projektionstechnik leistet das Erfolgs- musical Pionierarbeit auf dem Gebiet des digitalen Bühnenbildes: Durch die schwarz gestrichenen Bühnenelemente wird das spektakuläre Eisenbahn-Set des Musicals durch Videoprojektionen noch effektvoller in Szene gesetzt. Beim Show-Höhepunkt kommen außerdem 29 Drohnen zum Einsatz, die als fliegende Sterne für einen außergewöhnlich magischen Moment sorgen. Für diese faszinierenden Zauberwelten, die so auf keiner anderen europäischen Bühne bisher zu sehen sind, engagierte das Erfolgsmusical die international erfolgreichsten und renommiertesten Licht- und Projektionsdesigner. Und auch das Tondesign ist einmalig: Über 150 Lautsprecher, ein hochmodernes Tonpult und der Einsatz des neuen Sound-Scape-Systems, das dafür sorgt, dass sich der Klang durch den Raum bewegt, lassen den Zuschauer in den Weiten des Eisenbahnmärchens versinken.

MITREISSENDE MUSIK

Von Rock ‘n‘ Roll, über Blues bis Country: Star-Komponist Andrew Lloyd Webber nimmt sein Publikum bei STARLIGHT EXPRESS mit auf eine musikalische Reise durch alle populären Stilrichtungen. Ob romantische Liebesballade oder eingängiger Elektro-Pop-Song – hier ist für jeden Musikgeschmack etwas Passendes dabei. Ge- spielt wird übrigens immer live: Die siebenköpfige Band sitzt direkt unter der Bühne, Monitore und ein aufwendiges, hochmodernes Sounddesignsystem sorgen für den perfekten Klang.

FESSELNDE DRAMATURGIE

Den 30. Geburtstag seines Rekord-Musicals STARLIGHT EXPRESS nahm Andrew Lloyd Webber zum Anlass, um sich mit dem ursprünglichen Kreativteam von 1988 sowie neuen Talenten aus Kunst und Technik zusammenzusetzen und das Musical noch spektakulärer, innovativer und zauberhafter zu gestalten. Dabei war es ihm ein großes Anliegen, die Rolle der Frau in seinem Stück zu stärken.

Nun gehen bei der Weltmeisterschaft der internationalen Züge auch weibliche Lokomotiven ins Rennen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Alte Dampflok, durch die Rusty erkennt, worauf es wirklich ankommt im Leben: auf den Glauben an sich selbst und die eigene Kraft. Lange wurde diese wichtige Figur von einem männlichen „Papa“ verkörpert – 2018 wurde sie zu einer „Mama“. Aber auch unter die internati- onalen Züge hat sich ein weiblicher Zug gemischt: Die starke Rennlok „Coco“ reprä- sentiert seit Juni 2018 Frankreich beim Rennen um die Weltmeisterschaft der Züge und zeigt, dass weibliche Figuren nicht nur als Mutter oder schmückendes Beiwerk einen Platz in der Welt von STARLIGHT EXPRESS haben, sondern auch als ernstzu- nehmende Konkurrentinnen um den Titel der schnellsten Lok der Welt antreten.

 

WAS BEDEUTET STARLIGHT EXPRESS FÜR DIE REGION?

STARLIGHT EXPRESS ist das kulturelle Aushängeschild für Bochum. 89% aller Deutschen kennen laut einer repräsentativen Marktforschungsstudie aus dem Jahr 2017 das Rollschuh-Musical und verbinden es untrennbar mit der Stadt. In weit über 12.000 Shows lockte STARLIGHT EXPRESS mehr als 17 Millionen Besucher in die Stadt und bringt Bochum einen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro ein. Auch wenn 49% aller deutschen Besucher aus Nordrhein-Westfahlen kommen, verzeichnet Bochum 646.000 Übernachtungen im Jahr 2017, sechs Mal so viele wie 1988 als das Musical seine Premiere feierte.

©presse.mehr.de

Die Handlung

Völlig versunken spielt ein kleiner Junge am Abend mit seiner Eisenbahn. Als es Zeit wird, ins Bett zu gehen, schickt die Mutter das müde Kind mit einem zärtlichen Schlaf- lied ins Land der Eisenbahn-Träume. Dort werden die Loks und Waggons aus dem Kinderzimmer lebendig. Aus der ganzen Welt fahren Züge in den nächtlichen Bahnhof ein, um bei der der Weltmeisterschaft der Lokomotiven um den Titel der schnellsten Lok zu kämpfen. Der amtierende Champion, die Diesellok Greaseball, lacht nur über seine Herausforderer:

Coco, die Schnellzügin aus Frankreich, Manga, den Shinkansen-Zug aus Japan, Espresso, den Rom-Mailand-Express und den deutschen „immer pünktlichen“ ICE Ruhrgold. Sorgen macht Greaseball nur Herausforderer Electra, die E-Lok. Der neue Superstar fasziniert mit seinem energiegeladenen Auftritt und modernster tech- nischer Ausstattung alle Züge und Waggons. Neu bei der Weltmeisterschaft der Loko- motiven ist auch Pearl, der Erste-Klasse-Wagen. Der schöne Waggon und Rusty, die junge, rostige Dampflok, fühlen sich gleich zueinander hingezogen. Dennoch stimmt Pearl zu, mit Electra das erste Rennen zu fahren.

Enttäuscht über Pearls Entscheidung zweifelt Rusty an sich selbst und möchte nicht mehr bei der Weltmeisterschaft der Lokomotiven mitmachen. Seinen Platz nimmt die alte Dampflokomotivin Mama ein, und gewinnt mit letzter Kraft. Beim Finale muss Rusty Mamas Part übernehmen – um die Ehre der Dampfloks zu retten und den Glau- ben an sich selbst wieder zu gewinnen. Dafür bittet Rusty den legendären Sternen- zug Starlight Express um Hilfe.

Unterstützung bei der Weltmeisterschaft der Lokomotiven erhält Rusty vom zwielich- tigen Caboose. Aber der korrupte Bremswaggon spielt falsch und manipuliert das Rennen: Er sorgt dafür, dass Rusty stürzt und das Finale wiederholt werden muss.

Mutlos und allein sinkt Rusty zu Boden. Doch auf einmal taucht er auf, der legendäre Starlight Express, wie ein leuchtender Komet am dunklen Nachthimmel. Inmitten funkelnder Sterne erklingt seine kraftvolle Stimme und endlich erkennt Rusty, worauf es wirklich ankommt im Leben: Auf den Glauben an sich selbst. Mit neuem Mut geht die junge Dampflok ins Finale. Und Pearl beginnt zu begreifen, wer ihre wahre Liebe ist …

Rusty erkennt, wer STARLIGHT EXPRESS ist (Foto: Jens Hauer)