Sönke Rothenberger im Glück: "Dieses Pferd genieße ich jeden Tag"
79,90 Prozent – das ist das beste Ergebnis, mit dem je das Finale des Louisdor-Preises im Rahmen des Internationalen Festhallen Reitturniers Frankfurt (IFRF) gewonnen wurde. Fendi hat am Sonntagmorgen Zuschauer und Richter gleichermaßen um den Finger gewickelt. Sönke Rothenberger bezeichnet ihn als „ganz besonderes Gesamtpaket“ und erklärte: „Dieses Pferd genieße ich jeden Tag, wenn ich aufsteige!“ Genau das sah man auch bei den beiden Vorstellungen in der Festhalle.
Dr. Dietrich Plewa, Dressurrichter und Fachkommentator des Louisdor-Finales, schwärmte von Fendi. Das erste ‚Wow‘, das der Fachmann bewundernd äußerte, galt dem Rückwärtsrichten. „Das Rückwärtsrichten ist ein Kriterium für Durchlässigkeit, Gehorsam und Losgelassenheit in Genick und Rücken und dieses Pferd geht vom ersten Tritt an diagonal in gleichbleibender sehr schöner Anlehnung und total zufriedener Maultätigkeit. Das war wahrscheinlich die erste 9, die er bekommen hat, aber nicht die letzte für diese Präsentation.“ Die gesamte Prüfung sei mit Höhepunkten gespickt gewesen – nicht zuletzt auch die Pirouetten. „Die gehen kaum besser! Das ist das, was man anstrebt, um dem Ideal nahe zu kommen – Kompliment!“
Für Sönke Rothenberger war es das zweite Pferd, das er im Louisdor-Finale präsentiert hat. Schon 2015 war er mit Cosmo dabei, wurde im Finale Zweiter und gehörte acht Monate später zum goldenen Olympiateam der deutschen Dressurreiter.
Platz zwei ging im 16. Louisdor-Finale – 2007 wurde die Serie für die acht- bis zehnjährigen Grand Prix-Nachwuchspferde als Pilotprojekt ins Leben gerufen – an Ann-Kathrin Lindner und den zehnjährigen Lingh-Sohn FBW Lord of Dance mit 73,240 Prozent. Das Paar punktete in erster Linie durch große Korrektheit und Harmonie. Dritte wurden Dr. Svenja Kämper-Meyer und ihre selbstgezogene Amanyara M mit 72,080 Prozent.
Seit 2012 wird diese Grand Prix-Nachwuchsserie unter dem Namen Louisdor-Preis ausgetragen, seit 2012 ist es die Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, die diese Serie unterstützt. „Es war ein tolles Finale mit einem sensationellen Ergebnis für den Sieger“, freute sich Dr. Evi Eisenhardt, Mitglied im Vorstand der Stiftung und zugleich Mitglied der Jury im Louisdor-Finale, und verkündete noch vor Ort in Frankfurt: „Wir machen auf jeden Fall genau so weiter. Wir sind absolut überzeugt von dieser Serie und ihrer Bedeutung für den Sport, deshalb wird es in bekannter Form auch 2023 weitergehen!“
Die Louisdor-Stationen für 2023 stehen bereits fest: Hagen, Wiesbaden, Donzdorf, Kronberg und als fünfte Station kommt wieder ein Hallenturnier dazu, zum ersten Mal wird somit Guxhagen in Nordhessen Station des Louisdor-Preises. Das Finale findet wie gewohnt im Dezember in der Frankfurter Festhalle statt.
Louisdor – Preis – Finale 2022
1. Sönke Rothenberger (GER), Fendi 48 79,900%
2. Ann-Kathrin Lindner (GER), FBW Lord of Dance 73,240%
3. Svenja Kämper Meyer (GER), Amanyara M 72,080%
4. Stefanie Wolf (GER), Matchball OLD 70,580%
5. Christian Reisch (AUT), Quattani 69,220%
6. Rudolf Widmann (GER), Revenant 68,760%