Zugegeben, die Metropole am Persischen Golf war nicht mein Sehnsuchtsziel. Anfang des Jahres aber ließ sich ein Urlaub im Emirat Dubai kaum vermeiden – es war der Herzenswunsch eines geliebten Menschen. Menschenrechte, Frauenrechte, Umweltschutz und überhaupt: höher, schneller, weiter. Was kann ein Ort bieten, der umstrittener kaum sein kann? Mit jeder Menge Zweifel im Gepäck und einem müden Lächeln für alle nahen oder fernen Bekannte, die sich vor Dubai-Euphorie nach einem ersten Besuch gar nicht mehr beruhigen wollten, steige ich mit Todesverachtung in den A380 – hatte ich erwähnt, dass ich Flugangst habe? Wie übrigens 75% aller Passagiere. Ich sehe allerdings nur die restlichen 25%, denn um mich herum scheinen alle entspannt, voller Vorfreude und die meiste Zeit der ca. sechs Stunden schlafend. Dank Meditation, einem Angst-Podcast und wunderbarer Musik von Ludoviko Einaudi überstehe ich den ruhigen Nachtflug mit bestem Service, der ein Omen ist auf das, was mich in puncto Service in der den nächsten Tagen erwarten wird.
Sicherheit in Dubai
Dubais International Airport empfängt mich hell, sauber, strahlend und sehr gut organisiert. Frauen und Männer in Nationaltracht, also Abaya bzw. Kandora und Ghutrah, fertigen die Gelandeten an der Passkontrolle ab. Und ja, Frauen arbeiten in Dubai exponiert in der Öffentlichkeit. Ein Vorurteil entkräftet. Die Touristenwelle schwimmt weiter durch die Terminals bis hin zum vollautomatischen Zug, dessen Gleise durch Türen unzugänglich sind und das Unfallrisiko gen Null minimieren. Der Menschenstrom wird so einer Menge an wartenden Taxen vor die Reifen geführt. Bunte Dächer garantierten moderate Preise, ein Taxameter ist Pflicht und erwischt man ein Taxi mit rosa Dach, ist eine Fahrerin am Steuer und befördert vorzugsweise nur Frauen. Übrigens, auch die Metro in Dubai hat ein Abteil nur für Frauen. Die Stadt wird mit 10000 Kameras überwacht. Fluch oder Segen? Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Jedenfalls kann Frau getrost allein bei Tag und Nacht durch die Straßen gehen. Ich weiß nicht, ob ich mich schon je in einer anderen Stadt so sicher gefühlt habe, wie in Dubai. Na gut, in heimeligen Bergdörfern vielleicht.
Hotels wie Sand am Meer in Dubai
Die Hotelwahl in Dubai ist so individuell wie die Touristen selbst. Es ist für jeden etwas dabei und der Service steht, wie bei fast allem in Dubai, an erster Stelle. Ob in der Altstadt (für Kulturliebhaber), Downtown, Jumeirah Beach oder in der Marina – das Angebot ist überwältigend. Meist sehr geräumige Zimmer, sehr gutes Essen und ein Service, der seinesgleichen sucht. Das Hotelangebot ist so groß, dass Touristen sich zunächst klar werden sollten, wo in Dubai sie wohnen möchten und dann die Suche einzugrenzen. Die Qual der Wahl wird trotzdem bleiben.
Meine Hotelwahl fällt auf das NIKKI BEACH Hotel in Pearl Jumeirah. Ideal für Urlauber oder Geschäftsreisende, die es gerne ein wenig ruhiger mögen. Das Hotel mit Privatstrand liegt etwas abseits der touristischen Hotspots und dennoch ist Downtown nur zehn Minuten entfernt.
Ebenso vielfältig wie die Unterkünfte sind die möglichen Freizeitaktivitäten: Wüstensafaris (auch mit dem Quad), Buggytouren, Helikopter-Rundflüge und vieles mehr. Bei diesen überwältigenden Eindrücken treten meine kritische Fragen fast in den Hintergrund. Unter welchen Umständen wurden die Superlative geschaffen? Wie ist eine Skihalle bei Außentemperaturen von über 40 Grad mit dem Klimawandel vereinbar? Es gibt zwei Möglichkeiten: ein anderes Reiseziel (viele allerdings nicht minder fragwürdig) oder ein genaueres Hinsehen um die Bemühungen der Regierung zu erkennen. Bei meinen Recherchen fällt mir auf, dass es für die Entscheider im Emirat ein sehr präsentes Thema ist, wo hoffentlich noch weitere Maßnahmen zum Einsatz kommen. Ein paar trage ich hier zusammen:
Dubai und der Klimawandel
Dubai unternimmt einiges, um den Klimawandel zu bekämpfen und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. So wird in erneuerbare Energien investiert. Bis 2050 soll deren Anteil der Stromerzeugung auf 75% erhöht werden. Neue Gebäude in Dubai müssen GRÜNE BAUVORSCHRIFTEN (Dubai hat die Green Building Regulations mit 79 Spezifikationen eingeführt, die nun für alle Entwicklungen verbindlich sind) erfüllen. Außerdem soll der öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut werden.
Wasserknappheit am Persischen Golf
Wasserknappheit ist ein großes Thema in Dubai. Es war nötig mehrere Technologien zur Wasserrückgewinnung und -reinigung einzuführen. Mit öffentlichen Kampagnen und Schulungen ruft die Regierung zu sparsamem Umgang mit Wasser auf. Außerdem setzt Dubai auf eine Landwirtschaft ohne Boden. Dabei werden die Pflanzen in Nährlösungen angebaut. Diese Anbauart benötigt viel weniger Wasser. Auch hier gelten Standards für neue Gebäude und es gibt Anreize für die Installation von Wasserspararmaturen in bestehenden Gebäuden.
Weißes Gold? Salz als Abfallprodukt
Das Salz, das bei der Entsalzung von Meerwasser in den Entsalzungsanlagen in Dubai anfällt, wird normalerweise als Abfallprodukt behandelt. Die Entsorgung stellt die Stadt vor eine große Herausforderung, denn damit gehen Umweltbelastungen einher. Strenge Regeln und eine bessere Koordination des Abtransports sollen für eine Minimierung der Belastung sorgen.
Warum ist die Luft in Dubai nicht so gut?
Die Luftqualität in Dubai wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Hohe Temperaturen, Sandstürme, Baustellen, Verkehr, die oben erwähnten Entsalzungsanlagen und natürlich macht auch der Klimawandel vor den Emiraten nicht Halt. Tatsächlich fällt es mir auch jeden Tag auf, dass es trotz Meeresbrise nicht unbedingt frisch riecht, sondern immer ein latenter Geruch von Abgasen in der Luft hängt. An diesigen Tagen mehr. Wenn etwas mein Urlaubsfeeling stört, dann ist es das. In der Altstadt und in den Souks allerdings riecht Dubai orientalisch, nach Rosenwasser und Kardamom. Herrlich fremdländisch.
Während der sieben Tage, die ich in Dubai verbringe, lerne ich eine multikulturelle, aufgeschlossene und sichere Metropole kennen. Dubai liebt seine Besucher und behandelt sie respektvoll, zuvorkommend und interessiert. Die Regierung ist Wegbereiter und Koordinator. Sie unterstützt die THINK BIG Mentalität der Visionäre nach Kräften und verliert die brisanten Umweltthemen nicht aus den Augen. Wie wegweisend und nachahmenswert diese Mischung ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Meine TOP 10 für den (ersten) Besuch in Dubai:
- Burj Khalifa (die 148. Etage)
- Burj Al Arab (zum Hightea in der 127. Etage)
- Bastakiya
- Blue Water Island
- Dubai Marina
- Festival City Mall (ein fast heimeliges Ambiente, viel ruhiger als die trubelige Dubai Mall)
- Souk Madinat
- Tagestour nach Abu Dhabi
- Lunch, Afternoontea oder Dinner im Hotel ATLANTIS THE ROYAL
- The Pointe
Was sich in Dubai rentieren könnte:
Schmuck als Investment
Gold ist im Emirat billiger und die Steuerfreiheit tut sein Übriges. Wer in Gold und Edelsteine investieren möchte, kann z. B. einen Termin bei NASCITA GIOIELLERIA (Al Boom Tourist Village, Sheikh Rashid Road, Ulm Hurair 2) buchen. Der große Showroom mit überwältigenden Auslagen ist ein Hingucker und die individuelle Beratung ist quasi Gold wert. Mich treibt ein großer Zufall (die Geschichte würde hier den Rahmen sprengen) in die Ausstellung, die eigentlich nur angemeldeten Besuchern zugänglich ist, denn hier werden üblicherweise größere Investitionen getätigt. Nach zwei Stunden geballtem Expertenwissen, freundlichstem Service und spannenden Unterhaltungen, verlasse ich den Showroom und werde mit hauseigenem Limousinenservice zu einem neuen Wunschziel gebracht. Ich investiere übrigens nichts – außer einem kleinen Andenken an diese beeindruckende Reise.
Dubai als Wohnsitz
Der Immobilienmarkt boomt schon seit mehreren Jahren und Experten rechnen auch in Zukunft mit einem Wachstum. Natürlich lockt auch die Steuerbefreiung potenzielle Käufer an, doch hier empfiehlt sich die Beratung durch einen Experten, der sich mit arabischem UND deutschem Stueuer- und Immobilienrecht auskennt.
Persönlich kennen gelernt habe ich Mitarbeiter der Immobilienfirma ONE INVESTMENT (https://oneinvestments.com/), die vielversprechende Renditeobjekte auch regelmäßig bei Events in Deutschland präsentieren.
Ob ich wiederkomme? Als Tourist gern, wenn Ludoviko Einaudi mitfliegt …