Corona und Urlaubsreisen: Zwei, die sich gut vertragen können
"Wir erleben gerade einen kleinen Aufschwung bei den Buchungen unserer Ferienhäuser. Die Menschen werden mutiger und es scheint, als gäbe die Option ein ganzes Haus zu bewohnen doch noch ein bisschen mehr Sicherheit."
Karin Minor, Agenturchefin
Europäische Grenzen sind größtenteils geöffnet, die Sommerferien stehen bevor und die Angst vor einer zweiten Welle reist mit. Was erwartet die Urlauber, wenn sie Deutschland verlassen? Sind Ferienhäuser und -wohnungen sicherer als ein Hotel? Wir haben nachgefragt, im Naturhotel Edelweiss in Wagrain und bei Karin Minor, sie leitet eine Agentur für Ferienhäuser in der Bretagne und auf Sardinien.
Naturhotel Edelweiss in Wagrain
Nur noch ein paar Tage, dann kommen endlich die ersten Sommergäste in das Vier-Sterne-Hotel hoch über Wagrain im Salzburger Land. Wie der gesamte Tourismus wurde auch das Naturhotel Edelweiss mitten aus der Wintersaison gerissen und muss sich nun den Herausforderungen durch die Corona-Beschränkungen stellen.
„Wir sind gut vorbereitet und können es kaum erwarten, endlich wieder Gäste zu begrüßen“, sagt Kathrin vom Empfang. „Es fällt uns nicht schwer, die geforderten Auflagen einzuhalten. Neben den schon zum Alltag gehörenden Abstandsregeln – auf die wir natürlich an vielen Orten im Hotel mit Aufstellern auch nochmal hinweisen – schaffen wir mit geeigneten Maßnahmen Sicherheit für unsere Gäste und Mitarbeiter. So stellen wir zum Beispiel Einweghandschuhe am Buffet bereit, damit ein direkter Kontakt zum Vorlegebesteck vermieden wird. Zum Glück dürfen wir die Annehmlichkeiten und die Vielfalt unserer Buffetpräsentation ja beibehalten und ein Desinfektionsmittel steht auch bereit.
Der Wellnessbereich ist geöffnet und steht unseren Gästen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich zur Verfügung. Allerdings nicht uneingeschränkt. Wir begrenzen die Gästezahl in Pool und Sauna. Unsere Ruheliegen erfüllen ohnehin den geforderten Mindestabstand. Aus unserer Sicht können die Gäste ihren wohlverdienten Urlaub bei uns fast wie gewohnt verbringen und sich auf unsere Schutzmaßnahmen verlassen.“
Zuhause auf Zeit – Ferienhäuser trotzen der Krise
Und wie sieht es bei Ferienhäusern aus? Fühlen sich Gäste dort vielleicht sicherer? Wir fragen nach bei Karin Minor, Chefin der Agentur Ferienhäuser Karin Minor. Sie und ihr Team bieten ein Zuhause auf Zeit in der Bretagne und auf Sardinien an. Vor allem die bizarre Küstenregion in Frankreichs Westen lässt die Touristen mutiger werden.
„Die Corona-Maßnahmen hier in der Bretagne sind nahezu identisch mit denen in Deutschland“, weiß Karin Minor. „Restaurants und Geschäfte sind geöffnet und auch die bekannten Ausflugsziele der Region sind wieder für Touristen da. In der Bretagne gab es nur sehr wenige Infizierte und die Vorkehrungen werden gewissenhaft umgesetzt. Etwas ist sogar noch besser als in Deutschland: Schon bei 10 Neuinfektionen auf 100000 Einwohner werden die Behörden gewarnt und könnten so noch rascher agieren, wenn es denn sein müsste. Ansonsten gilt, wie bei uns in Deutschland, die Grenze von 50 Neuininfizierten. Wir erleben gerade einen kleinen Aufschwung bei den Buchungen unserer Ferienhäuser. Die Menschen werden mutiger und es scheint, als gäbe die Option ein ganzes Haus zu bewohnen doch noch ein bisschen mehr Sicherheit. In der Tat steht einer individuellen Reise in die Bretagne nichts im Wege. Wer den Restaurantbesuch noch nicht wagt, kann sich bestens in einem unserer Häuser selbst versorgen. Die farbenfrohen Märkte und die gut sortierten Supermärkte der Bretagne bieten kulinarische Vielfalt und regionale Leckerbissen. MASKE AUF UND BIEN VENUE!“
Italien schreckt noch ab
Zurückhaltender machen sich die Reisenden auf den Weg nach Italien. Für das Angebot auf Sardinien sei die Nachfrage eingebrochen, berichtet Karin Minor. „Ich denke, in den Medien wurde zu wenig betont, dass nicht alle Regionen in Italien stark vom Virus betroffen waren. Genau genommen war das vornehmlich im Norden der Fall. Die Regionen südlich von Rom waren kaum betroffen. Somit auch Sardinien nicht. Ich bin gerade hier vor Ort und mache mir selbst ein Bild. Alle erforderlichen Maßnahmen werden eingehalten und die Gäste könnten sich hier sicher fühlen. Viele stehen momentan allerdings einer Flugreise skeptisch gegenüber. Da ist die Anreise per Auto und Fähre eine prima Alternative.“