LONDON. Die Metropole an der Themse gilt als eines der beliebtesten Reiseziele für Touristen aus aller Welt. Das hat seinen Preis. Die hohe Nachfrage macht einen erschwinglichen Aufenthalt fast unmöglich. Wer allerdings auf Zentrumsnähe und teure Attraktionen verzichtet, kann den Geldbeutel schonen.

Ist London wirklich so teuer?

Ja! Vor allem nach dem Brexit. Die Unsicherheit bei Einwohnern und Firmen schlägt sich in den Preisen für Endverbraucher nieder. Vor allem die schwankenden Wechselkurse lassen die Lebenshaltungskosten steigen und das wirkt sich auch auf die Kosten für Touristen aus. Die Hotels mussten ihre ohnehin schon hohen Preise anheben, um den Anstieg bei Lebensmittel-, Energie- und Lohnkosten zu kalkulieren. Die Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel ist sehr gut, allerdings sind auch hier die Kosten nicht zu unterschätzen und im Vergleich mit z. B. Berlin teuer. Bei Restaurantbesuchen lässt sich sparen, denn London bietet Snacks, Menüs, Eis und Kuchen fast an jeder Ecke. Von Sterneküche bis Fastfood ist alles fast überall zu haben. 

London ist eine Reise wert

Der Preisanstieg hat der Beliebtheit der Stadt nicht geschadet. Die Straßen sind voll mit kunterbunten Menschen aus aller Herren Länder. Multikulti at its best. PICCADILLY CIRCUS am Abend ist ein Hotspot um gemeinsam zu feiern und sich von den „LONDON VIBES“ durch die Nacht tragen zu lassen.  Der CAMDEN MARKET bietet Kunst, Kleidung, Streetfood und Souvenirs für jeden Geldbeutel. Hier gibt es tatsächlich noch Schnäppchen in künstlerisch angehauchter Atmosphäre. 

Curtain of the day

Das Londoner WEST END ist die kulturelle Hochburg der Stadt. Rund 40 Theater sind hier vertreten und die Auswahl an Musicals, Konzerten und Schauspielen ist überwältigend. Viele Vorstellungen finden auch in der Woche zweimal täglich statt. Karten zu Bestpreisen gibt es meistens auf den Internetseiten der jeweiligen Theater. Auch für Kurzentschlossene stehen die Chancen auf Tickets gut. Bei beliebten Stücken oder einzigartigen Darbietungen wie z. B. THE MOUSETRAP empfiehlt sich jedoch eine Planung im voraus, denn fast jeden Abend wird der Aussteller mit der Aufschrift „FULL HOUSE“ vor den Eingang gestellt. Jedes Theater hat einen eigenen Charme, aber das Theatre Royal Drury Lane ist magisch. Wie passend, dass gerade dort momentan FROZEN (DIE EISKÖNIGIN) eingezogen ist. 

THE MOUSETRAP

Apropos THE MOUSETRAP: Dieses Theaterstück von Agatha Christie ist ein Kriminalstück, das seit 1952 ununterbrochen im Londoner West End aufgeführt wird und somit das am längsten laufende Theaterstück in der Geschichte des modernen Theaters ist. Das Stück spielt in einem abgelegenen Gästehaus, in dem eine Gruppe von Fremden aufgrund eines Schneesturms eingeschlossen ist. Während sie isoliert sind, geschieht ein Mord, und sie müssen zusammenarbeiten, um das Geheimnis zu lösen und den Mörder zu identifizieren.

„The Mousetrap“ ist eine ikonische Produktion und bekannt für ihr überraschendes Ende. Am Ende der Vorstellung werden die Besucher gebeten, den Mörder/die Mörderin nicht zu verraten, sondern den Zauber des Stückes aufrecht zu erhalten. Der „DAME OF CRIME“ Agatha Christie wurde ein Denkmal gesetzt – unweit des St. Martins Theater pilgern Fans zur Statue der Kult-Autorin. Dort ist ihr Konterfei in einem Buch zu sehen und ihre Starprotagonisten Hercule Poirot und Miss Marple zieren das Cover. 

Kunst kostenlos

Ein bemerkenswerter Pluspunkt für die Reisekasse ist die Museumsdichte in London. Denn für die meisten großen Museen ist der Eintritt frei und somit ermöglicht die Stadt jedem Interessierten den Zugang zu großartigen Kunstwerken der Geschichte und der Gegenwart. Vielerorts sollte man timeslots vorab online buchen, damit ein Zugang gesichert ist. Die TATE BRITAIN präsentiert sich unter der Woche zum Beginn der Öffnungszeit wunderbar ruhig und lädt zum fast meditativen Kunstgenuss ein. 

Sightseeing mit Perspektivwechsel

Radfahren im Linksverkehr? Zugegeben, eine kleine Herausforderung, aber die Fahrradtour mit einem lebhaften Guide, der die internationale Gruppe sicher durch die Straßen Londons navigiert und bei über 20 Stops wertvolle Informationen höchst unterhaltsam vermittelt, ist besonders. Knapp vier Stunden dauert die Tour und führt vorbei an fast allen Sehenswürdigkeiten die bei Touristen auf der ToDo-Liste stehen: Big Ben und das Parlament, Buckingham Palace, British Museum, Westminster Abbey, Hyde Park, Green Park, Wellington Denkmal und viele mehr. Für rund 40 Euro gibt es Räder, Helme und die kompetente Begleitung durch den Guide. Für Kinder gelten ermäßigte Tarife. Ein sehr faires Preisleistungsverhältnis für ein kurzweiliges, spannendes Erlebnis. Buchbar über z. B. GET YOUR GUIDE.

Fazit für Londonreisende

Kultur, Monarchie und Monumente werden in London gehypt. Die Stadt zeigt sich tolerant und stellt dennoch die landestypische Tradition in den Mittelpunkt. Nicht zu unterschätzen: Das Londoner Wetter. Drei Jahreszeiten an einem Tag sind keine Seltenheit. Keine Panik: Kleidung gibt es London genug. Nur das Budget muss passen …